Regierungskünste und Demokratieverständnis in der Sozialen Arbeit

Tagungsankündigung: 19.-22.Nov 2015

Regierungskünste und Demokratieverständnis in der Sozialen Arbeit  (mit einem Vortrag von Oskar Negt)

Die Soziale Arbeit verschreibt sich der Unterstützung ihrer AdressatInnen und der Gestaltung des sozialen Miteinanders. Das konkrete Handeln hängt dabei von verschiedenen Einflussgrößen ab: Welche Interessen verfolgt der öffentliche Träger? Nach welchen Werten richten sich ArbeitgeberInnen im sozialen Bereich? Welche Vorstellung eines „guten“ Lebens haben die verschiedenen Akteurinnen und Akteure? Wer darf was mitbestimmen? Welches Verhältnis von Sozial Arbeitenden zu AdressatInnen wird durch die verwendeten Methoden zugrunde gelegt? Wer entscheidet, wann ein Unterstützungsprozess gelungen ist?

Über die Auseinandersetzung mit solchen Fragen können die in und durch unsere Arbeit wirkenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse reflektiert werden, denen wir zum Teil ausgesetzt sind, sie aber auch mitbestimmen. Selbst wenn wir davon überzeugt sind, unser professionelles Handeln im besten Sinne demokratisch auszugestalten, agieren wir innerhalb solcher Macht- und Herrschaftsverhältnisse. In Anlehnung an das Denken der Gouvernementalität sind wir damit zugleich Handelnde und Betroffene innerhalb bestimmter Künste des Regierens und Erfahrungen des Regiertwerdens.

Wir möchten mit der Diskussionstagung Raum dafür bieten: sich kritisch mit den wirkenden Regierungskünsten in der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen, gemeinsam über Handlungsalternativen zu diskutieren und über ein Demokratieverständnis nachzudenken, welches Herrschaft begrenzt und in Schach hält.

Anregungen zur Auseinandersetzung werden uns gegeben von Prof.‘in Dr. Susanne Maurer, Prof. Dr. Fabian Kessl, Jun.-Prof.‘in Dr. Martina Richter und Prof. Dr. Dr. hc. mult. Oskar Negt.

Gemeinsam mit der Gilde Soziale Arbeit e.V. und dem Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Dresden (AKS-DD) laden wir alle interessierten Menschen herzlich zur Diskussionstagung „Regierungskünste und Demokratieverständnis in der Sozialen Arbeit“ ein.

Fachtagung

Anmeldung erfolgt online über: http://www.ehs-sofi.de/

Anmeldeschluss: 30. Oktober 2015

Kontakt:
sofí – Sozialwissenschaftliches Fortbildungsinstitut
Zentrum für Forschung, Weiterbildung und Beratung
an der ehs Dresden gGmbH
Dürerstraße 25
01307 Dresden
Ansprechpartnerin: Tina Wünschmann
Tel.: 0351-46 902 40
E-Mail: sofi@ehs-dresden.de

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Ein Kommentar

  1. Welche Interessen verfolgt der öffentliche Träger? Leider zu oft, ein Alibi kostengünstig zu kaufen.
    Nach welchen Werten richten sich ArbeitgeberInnen im sozialen Bereich? Nach betriebswirtschaftlichen!
    Welche Vorstellung eines „guten“ Lebens haben die verschiedenen Akteurinnen und Akteure? Lässt sich nur individuell beantworten, aber wirtschaftliche Grundlagen spielen immer eine Rolle dabei.
    Wer darf was mitbestimmen? Na der, der über die Macht- oder Finanzmittel verfügt.
    Welches Verhältnis von Sozial Arbeitenden zu AdressatInnen wird durch die verwendeten Methoden zugrunde gelegt? Grundsätzlich sollte ein professionelles Vertrauensverhältnis zugrunde liegen.
    Wer entscheidet, wann ein Unterstützungsprozess gelungen ist? Der, der die Unterstützung in Anspruch genommen hat, wenn er denn kann. Ansonsten sein persönliches oder gesellschaftliches Umfeld.

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